Lagenspiel und immerwährendes Vibrato. Oder: sollte man leere Saiten beim Geigenspiel tunlichst vermeiden?

Gerüchteweise existieren sie noch, die Apologeten der fröhlichen Beisl- bzw. Kneipengastronomie, die nicht nur Koriander, Kreuzkümmel , Oliven oder Büffelmozarella, sonder gar jegliches unpanierte Gemüse meiden wie der Teufel das Weihwasser. Ganz ähnlichen Reflexen begegnet man gelegentlich auch bei Vertretern der Geigenzunft. So werden beispielsweise gar nicht selten heftige Intoleranzen gegenüber leeren Saiten gehegt, einer ganz und gar nicht geschmacklosen Zutat des Klangspektrums von Streichinstrumenten.

Das Dogma, leere Saiten tunlichst zu vermeiden, lässt sich als nicht mehr ganz zeitgemäße Ansicht innerhalb einer wechselvollen Geschichte verorten, in der sich der Instrumentenbau, Klangvorstellungen, Spieltechniken und damit auch die Präferenzen für Fingersätze ebenso stark wandelten, wie die Musikstile und Kompositionen, in deren Diensten sie standen.
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Die gehasste zweite Lage oder warum wir uns gerne mit der rechten Hand am linken Ohr kratzen

Es ist erstaunlich zu welchen Verrenkungen der Mensch bereit ist, um beispielsweise die Tür zum trauten Heim mit der gewohnten Hand aufzusperren — selbst wenn dafür der fragile Turm an wohlgestapelten Lebensmitteln vom rechten auf den linken Arm gehievt werden muss und der Kollateralschaden, der unwiederbringliche Verlust des Erdbeerjoghurts, nur unter nicht näher zu erläuterten Kraftausdrücken ertragen werden kann.

Auch auf der Geige sind wir zu solchen Kunststücken bereit. Zweifellos an der Spitze der beliebtesten Verrenkungen stehen jene, die durch die konsequente Vermeidung der zweiten Lage entstehen. Die gehasste zweite Lage oder warum wir uns gerne mit der rechten Hand am linken Ohr kratzen weiterlesen

Lied oder Sonate, Cover oder Interpretation?

Welcher Musiklehrer, welcher Geigen-, Cello- oder gar Bratschenlehrer weiß sie nicht zu stiften: die babylonische Sprachverwirrung, die viele Schüler heimsucht, die sich bislang in erster Linie mit Popmusik beschäftigten. Die schnöde schulmeisterliche Ausführung, dass Beethovens Violinkonzert kein „Lied“ sei, und dass der Auftritt des totenkopfberingten David Garret zusammen mit der Russischen Nationalphilharmonie kein „Cover“ darstelle, können sich nur die allerwenigsten verkneifen. Lied oder Sonate, Cover oder Interpretation? weiterlesen

Durchhänger als Chance begreifen

So mancher Dreikäsehoch möchte kicken wie Ronaldo, tanzen wie der schönste Schwan oder nimmt seine neue Geige gar mit ins Bett. Doch selbst ein heftig artikulierter Wunsch und die größte Anfangsmotivation können nach einiger Zeit einen Dämpfer erhalten Durchhänger als Chance begreifen weiterlesen

Auf einem Kurs mit der Geige anfangen?

Das Erlernen einen Streichinstruments ist bekanntermaßen mit gewissen Herausforderungen verbunden. Anders als auf Instrumenten wie Klavier oder Gitarre muss man als Anfänger auf der Geige zunächst einen relativ vielgestaltigen und ungewohnten Bewegungsablauf erlernen, bevor man die ersten abhörbaren Melodien produziert. Aussagen und Erfahrungswerte, wie lange diese allererste Phase des Geigelernens andauert, sind sehr unterschiedlich. Manchmal wird sie allerdings in kürzester Zeit bewältigt — insbesondere, wenn man auf einem für Anfänger geeigneten Kurs beziehungsweise einer Musikwoche (wie zum Beispielt der Musikwoche Grünbach oder der Musikwoche Benediktbeuern mit der Geige beginnt. Auf einem Kurs mit der Geige anfangen? weiterlesen

Geige üben mit Stimmgeräten, Tuner-Apps & Co?

Der technische Fortschritt birgt viel Gutes. Welcher Hausmann, welche Hausfrau wollte den Segen der Waschmaschine missen. Und auch die Zahl derer, die ihre Weisheitszähne gerne mithilfe eines zeitgemäßen Anästhetikums verlieren, und sich die Prozedur lieber nicht — wie in finsteren Zeiten — nur mit Hochprozentigem versüßen wollen, dürfte überwiegen. Eine für den Musiker sinnvolle Alltagserleichterung stellen elektronische Geräte dar, die exakte Tonhöhen messen — die modernen Varianten der Stimmgabel. Geige üben mit Stimmgeräten, Tuner-Apps & Co? weiterlesen

Bratschenschlüssel in 5 Stunden lernen

Es gibt unzählige Bratschisten-Witze — und die größten Experten in diesem Metier sind naturgemäß die Bratschisten selbst. Es tut der ganzen Sache auch sicherlich keinen Abbruch, dass so mancher Witz ziemlich an den Realitäten des Musiker-Marktes vorbeigeht. „Berühmtes Streichquartett sucht ersten Geiger, zweiten Geiger und Cellisten, Chiffre…“ — diese Zote mag dem einen oder anderen hoffnungsvollen Prim-Geiger, der sich ein Ensemble aufbauen will, im Halse stecken, sobald er sich auf die Suche nach geeigneten und willigen Bratschern begeben muss, die ja bekanntlich eine vergleichsweise seltene Spezies darstellen (auch auf unserer Musikwoche in Grünbach oder unserer Musikwoche in Benediktbeuern kann man sich regelmäßig davon überzeugen).

So ist es seit Jahrhunderten allerbeste Tradition, dass auch Geiger in Ermangelung besserer Alternativen selbst Hand anlegen — und notgedrungen den Bratschenschlüssel lernen müssen. Bratschenschlüssel in 5 Stunden lernen weiterlesen

Die Kontaktstelle

Jemand, der schon längere Zeit Geige, Bratsche oder Cello spielt, aber dessen erste Assoziation bei dem Begriff „Kontaktstelle“ ein vielleicht unmoralisches Angebot ist, der ist entweder ein Schelm, der böses dabei denkt, oder hat einen der zentralen Aspekte der Tongebung auf dem Streichinstrument bislang zu wenig beachtet. Die Kontaktstelle weiterlesen

Wie gehe ich mit gedruckten Fingersätzen in den Noten um?

Mozart oder Tschaikowski haben ihre Komposition nicht mit Fingersätzen versehen. Auch bei Vivaldi oder Strawinksy sucht man sie vergeblich — wie bei den meisten bekannten Komponisten. Im 19. Jahrhundert begannen allerdings zahlreiche Musikverlage Notenausgaben herauszubringen, die ganz gezielt an konkrete instrumentalpraktische Gegebenheiten angepasst wurden und nicht selten großzügige Zusätze der Herausgeber enthielten. Wie gehe ich mit gedruckten Fingersätzen in den Noten um? weiterlesen

Pflege und Reinigung der Geige

Gerade die besonders ambitionierten Versuche die teuersten Dinge des Hausstandes auf Vordermann zu bringen erweisen sich nicht selten als fatal, wie dies Menschen berichten können, die den Versuch unternommen haben Marmorfliesen mit Essigreiniger auf Hochglanz zu bringen oder Urgroßvaters Ölportrait endlich von der lästigen Patina zu befreien und dabei dem geschätzten Vorfahr nicht nur das Lächeln, sondern gleich die ganze Mundpartie aus dem Gesicht zauberten.

Auch die Geige ist ein Gegenstand, für den es sich lohnt, zumindest grundlegende Pflegetipps zu beachten, um allzu böse Überraschungen zu vermeiden. Pflege und Reinigung der Geige weiterlesen